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SAFE-living – eine intelligente Lösung, die Leben retten kann

Ob jung oder alt, krank oder gesund, autonom oder pflegebedürftig – jeder Mensch sollte sich dort, wo er lebt, sicher fühlen. Jährlich stürzen weltweit über 16 Millionen Menschen zu Hause und brauchen anschliessend medizinische Versorgung[1]. 82 Prozent der Stürze von älteren Menschen ereignen sich, wenn diese alleine zu Hause sind. Mehr als 50 Prozent der Gestürzten sind nicht in der Lage, nach einem solchen Ereignis selbst wieder aufzustehen[2].

Alarmsysteme, wie Notrufknöpfe, sind zwar weit verbreitet, werden aber selten genutzt. Laut einer Studie der University of Cambridge, Institute of Public Health[3] wurden bei 80% der gestürzten Personen, die selbst nicht mehr aufstehen konnten, keine Hilfe gerufen, obwohl diese Alarmsysteme wie Notfallknöpfe besassen. Die Gründe dafür sind vielfältig: sturzbedingte Unfähigkeit den Alarm auszulösen, Ohnmacht oder die schlichte Tatsache, dass das Notrufarmband gerade nicht getragen wurde, gehören dazu. Zudem stellt sich die Frage, ob es zumutbar ist, von älteren Menschen zu erwarten, ein Kunststoffarmband oder ein Amulett zu tragen. Insbesondere aufgrund der visuellen Stigmatisierung ist die Akzeptanz solcher Alarmsysteme bei der älteren und sturzgefährdeten Zielgruppe gering.

Die Stürze sind mit einer hohen Morbidität und Mortalität verbunden. Bei älteren Menschen ist eine sogenannte «Long-Lie Condition» – wenn sie nach dem Sturz länger als eine Stunde liegen bleiben[4] –  besonders gefährlich. Die gesundheitlichen Folgeschäden, psychisch und körperlich, sind für die Betroffenen leider häufig sehr dramatisch. Bleibt eine ältere Person nach einem Sturz länger als 4 Stunden auf dem Boden liegen, muss sie durchschnittlich bis zu 18 Tage im Spital verbringen. Liegt die gestürzte Person über Nacht auf dem Boden, beträgt die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus sogar bis zu 30 Tage[5]. Darum ist eine rapide Intervention unter 1 Stunde essenziell.

Von einer «Long-Lie-Condition» war auch der alleinlebende Kai S., 60 Jahre alt, betroffen. Als er im Oktober 2020 einen Schlaganfall erleidet, stürzt Kai mehrmals in seiner Wohnung und kann niemanden alarmieren  – nicht nur durch physische Immobilität, sondern auch weil sein Sprachzentrum gestört wurde und er nicht mehr sprechen konnte. Hilflos wartet er mehrere Stunden am Boden auf Hilfe. Bis der Rettungsdienst eintrifft, vergehen über vier Stunden. «Bei einem Schlaganfall zählt jede Sekunde, je länger man wartet, desto gravierender sind die Folgen», erzählt Kai. «Hätte ich die SAFE-living Lösung von Sedimentum bereits vor meinem Schlaganfall installiert, wäre mein Heilungsprozess deutlich positiver und schneller verlaufen – Zeit ist Hirn.» Nach dem Ereignis verbringt er sechs Monate im Spital und dann in der Rehabilitation.

Ein Schlaganfall ist ein Notfall und muss so rasch wie möglich behandelt werden. In Industrienationen wie der Schweiz steht er auf Platz drei der Todesursachen. Der medizinische Notfall kann ausserdem zu lebenslangen Behinderungen oder zu Demenz führen und sollte so schnell wie möglich behandelt werden – denn jede Minute zählt. Setzt die Therapie zeitnah beim Auftreten der ersten Symptome ein, und ist nur ein kleines Areal im Gehirn betroffen, kann es gelingen, dass der Schlaganfall im günstigsten Fall ohne Folgen bleibt.[6]

Heute geht es Kai S. glücklicherweise wieder besser. Er hat wieder zu sprechen gelernt und absolviert derzeit eine Fortbildung an der Hochschule Luzern im Bereich Digital Health Care – seine vollen körperlichen Fähigkeiten hat er jedoch nicht wieder zurückerlangt.

Um sich in seinen eigenen vier Wänden nun sicher zu fühlen, hat Kai S. die SAFE-living Lösung von Sedimentum installieren lassen. SAFE-living ist eine Lösung für kontaktlose Sturzerkennung und holt Hilfe, wenn man diese braucht. In jedem Raum wird ein SAFE-living Sturzmelder an der Zimmerdecke angebracht. Die Sturzmelder erheben kontaktlos Bewegungsaktivitätswerte und erkennen dabei alle Varianten von Stürzen zu Hause – auch hinter Gegenständen und ganz ohne Kamera oder Tonaufnahmen. Im Fall eines Sturzes wird ein Alarm an Angehörige oder an die Notrufzentrale von Sedimentum gesendet. Mit der Lösung ermöglicht Sedimentum Seniorinnen und Senioren ein längeres, sicheres Leben im eigenen Zuhause und zielt darauf ab, Situationen wie Kai S. sie erleben musste, zu vermeiden.

[1] https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/falls

[2] https://www.bmj.com/content/bmj/337/bmj.a2227.full.pdf

[3] https://www.bmj.com/content/bmj/337/bmj.a2227.full.pdf

[4] https://www.physio-pedia.com/Long_Lie#:~:text=One%20significant%20aspect%20of%20falls,weakness%2C%20illness%20and%20social%20isolation.

[5] https://www.researchgate.net/publication/229079839_Critical_Falls_Why_Remaining_on_the_Ground_After_a_Fall_can_be_Dangerous_Whatever_the_Fall

[6] https://www.usz.ch/krankheit/schlaganfall/